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Schweinehaltung

Schweinehaltung – Moderne Systeme für Tierwohl, Effizienz und Nachhaltigkeit

Die Schweinehaltung ist ein zentraler Bereich der Landwirtschaft. Dabei spielen Stalltechnik, Spaltenböden und Fütterungssysteme eine entscheidende Rolle für Tiergesundheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.


1. Untergruppen der Schweinehaltung

  • Stalltechnik
    • Klimasteuerung (Luftführung, Belüftung, Temperatur)
    • Beleuchtungssysteme
    • Tränkeanlagen
    • Automatisierte Reinigung
  • Bodensysteme / Spaltenböden
    • Vollspaltenboden
    • Teilspaltenboden
    • planbefestigter Boden mit Stroheinstreu
    • Gummimatten oder alternative Laufflächen
  • Fütterungssysteme
    • Trockenfütterung
    • Flüssigfütterung
    • Sensor- und computergestützte Fütterung
    • Gruppenfütterung vs. Einzeltierfütterung

2. Anwendung und Einsatzbereiche

  • Ferkelaufzucht: Wärme, Hygiene, spezielle Fütterungssysteme
  • Mastschweine: effiziente Fütterung, optimierte Stallklimaführung
  • Sauenhaltung: Abferkelbuchten, tiergerechte Bewegungsmöglichkeiten
  • Eberhaltung: robuste Stallungen, Einzelhaltung zur Sicherheit

3. Anbau- bzw. Einsatzzeitpunkt

Die Systeme kommen ganzjährig zum Einsatz, da Schweinehaltung nicht saisonal, sondern kontinuierlich betrieben wird. Unterschiede ergeben sich je nach Lebensphase der Tiere:

  • Abferkelung (Geburt)
  • Aufzucht (Ferkel)
  • Mastphase (bis zur Schlachtreife)

4. Ziele und Verwendungszwecke

  • Tierwohl steigern: bessere Luftqualität, rutschfeste Böden, stressfreie Fütterung
  • Effizienz erhöhen: Futtereinsatz reduzieren, Energie sparen
  • Produktqualität sichern: gleichmäßige Mast, gesunde Tiere
  • Nachhaltigkeit fördern: Güllemanagement, Emissionsreduktion

5. Biologische Eigenschaften

  • Schweine sind empfindlich gegenüber Klima (Zugluft, Hitze, Kälte)
  • benötigen sauberes Wasser und ausgewogenes Futter
  • Wohlbefinden wirkt direkt auf Futterverwertung und Fleischqualität

6. Produktionsfaktoren

  • Investitionskosten (Stallbau, Technik)
  • Futterkosten (60–70 % der Gesamtkosten)
  • Arbeitszeit und Automatisierung
  • Energie- und Wassereinsatz

7. Wirtschaftliche Daten

  • Mastdauer: ca. 4–6 Monate bis 120 kg Lebendgewicht
  • Schlachtausbeute: ~78 %
  • Preis: abhängig von Fleischqualität, Markt, Tierwohl-Label
  • Förderungen möglich bei besonders tiergerechten Systemen

8. Qualität & Standards

  • QS-System (Qualität und Sicherheit)
  • EU-Bio-Verordnung (bei ökologischer Haltung)
  • Tierwohl-Initiativen (z. B. ITW – Initiative Tierwohl)
  • DLG-geprüfte Stalltechnik

9. Nachhaltigkeit

  • Emissionen reduzieren: Ammoniak, Methan, CO₂
  • Güllemanagement: Nährstoffkreislauf, Biogas
  • Ressourcenschonung: Wasser, Futtereffizienz
  • Kreislaufwirtschaft durch regionale Futtermittel

10. Markt & Verbraucherreaktionen

Nachhaltigkeit und Transparenz werden immer wichtiger

steigende Nachfrage nach tiergerechter Haltung

Verbraucher achten auf Labels (Bio, Tierwohl, Regionalität)

Fleischkonsum insgesamt leicht rückläufig, aber höhere Nachfrage nach Premium-Segmenten